Vor 3 Monate
Die Veränderungen in den Lebens- und Arbeitsformen haben einen erheblichen Einfluss auf die Mobilität in der Schweiz. Immer mehr Menschen suchen nach flexibleren Lösungen, um ihre Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Die herkömmlichen Transportmittel stossen an ihre Grenzen, da starre Fahrpläne und begrenzte Optionen nicht mehr den Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht werden. Flexibilität und Beweglichkeit sind heute wichtiger denn je, um den täglichen Fortbewegungsbedarf effizient zu decken. In diesem Artikel werden wir uns mit den Herausforderungen befassen, denen sich Menschen in Bezug auf Mobilität stellen.
Veränderungen in den Lebens- und Arbeitsformen
Durch flexiblere Arbeitszeitmodelle und Homeoffice-Optionen können Menschen ihre Fahrten besser planen und den Verkehr entlasten. 37.9%(1) der Menschen in der Schweiz arbeiten in Teilzeit, haben flexible Arbeitszeiten (47%)(1) oder arbeiten von zu Hause (46%)(2) aus. Diese Veränderungen in den Arbeits- und Lebensformen wie auch unterschiedliche Lebensstile und Familienstrukturen erfordern eine breitere Palette an Verkehrsoptionen.
Auswirkungen auf die Mobilität
Flexiblere Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit des Homeoffice haben dazu geführt, dass Pendler ihre Fahrten besser planen können. Sie können ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten, um Stosszeiten zu vermeiden und somit den Verkehr zu entlasten. Dies kann zur Reduzierung von Staus und einer effizienteren Nutzung der Strassen beitragen, was das Fahren mit dem eigenen Auto attraktiver macht und stressbefreit. Zudem ermöglicht es den Menschen, ihre Freizeitaktivitäten besser mit ihren beruflichen Verpflichtungen abzustimmen.
Die Anpassung an veränderte Lebensformen erfordert auch eine breitere Palette an Verkehrsoptionen. Unterschiedliche Lebensstile bedeuten unterschiedliche Bedürfnisse in Bezug auf Fortbewegungsmittel. Einige Menschen bevorzugen möglicherweise den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad für kurze Strecken, während andere ein eigenes Auto schätzen, um flexibel zu sein oder das eigene Mobilitätsbedürfnis zu realisieren. Es ist wichtig, dass verschiedene Optionen vorhanden sind, um den persönlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Bedürfnisse von Pendlern, Familien und Single-Haushalten
Pendler haben spezifische Anforderungen an ihre Mobilität. Sie benötigen flexible Lösungen, um den Anforderungen ihrer Arbeitszeiten gerecht zu werden. Dies kann bedeuten, dass sie auf verschiedene Verkehrsmittel angewiesen sind – je nachdem, ob sie frühmorgens oder spätabends zur Arbeit oder nach Hause fahren müssen, wie weit Wohn- und Arbeitsort auseinanderliegen, wie urban oder ländlich die Geografie ist usw.
Patchworkfamilien haben ebenfalls besondere Anforderungen an ihre Mobilität. Rund 19%(3) der Kinder in der Schweiz leben mit getrennten Eltern oder in Patchworkfamilien. Kinder aus Patchworkfamilien verbringen durchschnittlich 2.5 Tage bei einem Elternteil und 4.5 Tage bei einem anderen Elternteil (4). Sie benötigen eine angepasste Infrastruktur, um mobil zu bleiben. Dies kann etwa barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Verkehrsmitteln, ausreichend Parkplätze für das eigene Auto oder kinderfreundliche Fahrradwege bedeuten. Es ist wichtig, dass die Infrastruktur den Bedürfnissen von Familien gerecht wird und es ihnen ermöglicht wird, sich sicher und effizient fortzubewegen.
Auch die steigende Anzahl an Einpersonenhaushalten beeinflusst die Mobilität. Im Jahr 2021 lebten rund 37% (5) der Schweizer Bevölkerung allein. Dieser Trend führt dazu, dass Personen öfter alleine unterwegs sind – auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit – und dadurch die Verkehrsdichte wiederum zunimmt bzw. mehr Stau verursacht wird. Hier werden Optionen wie Carsharing oder Fahrgemeinschaften interessant.
Massnahmen zur Förderung flexibler Mobilität
Um flexiblere Mobilität zu fördern, sind verschiedene Massnahmen und Innovationen hilfreich. Dazu gehört u. a. die Förderung alternativer Verkehrsmittel wie E-Scooter, Velos und flexible, an die Bedürfnisse der Menschen angepasste Automobiloptionen. Auch öffentlicher Nahverkehr oder Konzepte wie Carsharing, Carpooling usw. können Optionen sein.
Verschiedene Lebensentwürfe wie z. B. Patchworkfamilien haben spezifische Bedürfnisse, wenn es um die Fortbewegung geht. Es ist wichtig, dass die Infrastruktur solchen Bedürfnissen von gerecht wird.
Für die effiziente Nutzung verschiedener Transportmittel auf einzelnen Strecken gibt es darüber hinaus immer mehr Mobilitäts-Apps. Innovative Softwarelösungen können Wege zu den Transportmitteln reduzieren und einen Überblick über die verschiedenen Dienste und Möglichkeiten zur Fortbewegung bieten.
Die Zugänglichkeit, ein gut ausgebautes Netz sowie eine gute Anbindung an verschiedene Regionen und eine entsprechende Frequenz müssen allerdings gewährleistet sein und tragen zur Attraktivität des Gesamtystems bei.
Fazit
Flexiblere Mobilitätslösungen und auf die Bedürfnisse der Menschen angepasste Möglichkeiten sind der Schlüssel, um den Anforderungen der veränderten Lebens- und Arbeitsformen gerecht zu werden und eine nachhaltigere und effizientere Mobilität in der Schweiz zu ermöglichen. Durch die Förderung von alternativen Verkehrsmitteln, die Ausweitung des öffentlichen Verkehrsnetzes und die Verbesserung der Zugänglichkeit können Menschen flexibler reisen und ihre individuellen Bedürfnisse besser wahrnehmen. Vielversprechende Innovationen, Konzepte und Kombinationen bieten dabei zahlreiche Vorteile wie Flexibilität, Kostenersparnis und eine Entschärfung des Parkplatzproblems in städtischen Gebieten. Es ist wichtig, eine entsprechende Infrastruktur bereitzustellen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Lebensentwürfe gerecht wird. Durch die Kombination verschiedener Massnahmen kann eine nachhaltigere und effizientere Mobilität in der Schweiz erreicht werden.
Quellennachweise:
1) Schweizerische Arbeitskräfteerhebung 2022, Bundesamt für Statistik, 2023.
2) («FlexWork Survey») Studie der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, 2022.
3) Familien der Schweiz, statistischer Bericht, Bundesamt für Statistik, 2021.
4) Studie der Universität Zürich, 2017.
5) Statistik der Bevölkerung und der Haushalte 2021, Bundesamts für Statistik, 2022.